Gleiche Arbeit – gleicher Lohn

Über Geld spricht man nicht, heißt es eigentlich. Viele scheinen sich an dieses Sprichwort auch zu halten – eine aktuelle Studie von Xing ergab, dass Geld ein Tabuthema für jeden dritten Befragten ist – sogar in der Partnerschaft und vor allem unter Kollegen.

Das soll sich nun ändern. Das Entgeltgleichstellungsgesetz, welches am 06.07.2017, von dem Bundestag verabschiedet wurde, soll nicht nur mehr Transparenz, sondern auch Gerechtigkeit in die Gehaltsangelegenheiten bringen und dem Gender Pay Gap entgegen wirken – dem Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen. Denn seit 15 Jahren liegt dieser bei 21%. Das bedeutet, dass Frauen im Schnitt etwa ein Fünftel schlechter entlohnt werden als ihre männlichen Kollegen. Die häufigsten Ursachen liegen darin, dass Frauen oft als Teilzeitkraft oder in schlechter bezahlten Branchen arbeiten.

Doch auch ohne diese Faktoren bleibt noch eine Lohndifferenz von fünf bis sieben Prozent übrig. Das neue Gesetzt soll nun Abhilfe schaffen. Es erlaubt nämlich den Arbeitnehmern in Unternehmen mit über 200 Mitarbeitern Auskunft über das durchschnittliche Gehalt von Kollegen in vergleichbaren Positionen beim Betriebsrat einzuholen.

Ab einer Unternehmensgröße von 500 Angestellten sind die Betriebe nun verpflichtet regelmäßig Berichte über die Lohngerechtigkeit vorzulegen. Und was unser Nachbarland Österreich schon seit 2011 vorbildlich umsetzt, soll auch in Deutschland zur Norm werden:  Angaben zum Mindestgehalt in der Stellenanzeige.

Wer jetzt aber auf mehr Geld auf dem Konto hofft, sollte sich nicht zu früh freuen – für das eigene Gehalt ist nach wie vor jeder selbst zuständig. Sollte ein Lohnunterschied festgestellt werden, kann der oder die Angestellte das vor Gericht einklagen.

Kritisiert wird auch, dass der Großteil der Arbeitnehmer in Deutschland in den Kleinbetrieben mit weniger als 200 Mitarbeitern beschäftigt sind und somit von dem Gesetzt nicht profitieren werden.

Dennoch ist das Entgeltgleichstellungsgesetzt ein Schritt in die richtige Richtung, nämlich zu mehr Lohngerechtigkeit. Es soll bei den Arbeitgebern Bewusstsein für die Problematik schaffen, was langfristig positive Auswirkungen vor allem für die weiblichen Angestellten mit sich bringt.

Wer aber heute schon unter gerechten Bedingungen arbeiten will, sollte sich vorab über den künftigen Arbeitgeber informieren. Plattformen, wie Glassdoor und Kununu geben Einblicke in die Arbeitsbedingungen von vielen Unternehmen, die auf den Bewertungen von Mitarbeitern und Bewerbern basieren. So belegte MINT Solutions im Jahr 2016 den 5. Platz in dem Kununu Ranking von frauenfreundlichsten Unternehmen in Deutschland.

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